viernes, 27 de febrero de 2009

Über Feuerbach

(Aquí, en Castellano)
Dieses Post ist die Antwort auf die Josephs Frage nach der Wichtigkeit Feuerbachs in der Philosophiegeschichte.

Die Frage nach der Stellung Ludwig Feuerbachs innerhalb der zeitgenössischen Philosophiediskussion läßt sich zweifelsfrei mit "unbedeutend" beantworten. In der Tat, welche Rolle sollte ein Denker, der sich vorzüglich mit dem spekulativen Idealismus auseinandergesetzt hat, in einer Gegenwart noch spielen, die ihre "Vollendung" im Hegelschen Sinne schön längst hinter sich gebracht hat, was bedeutet, dass dis historische Faktizität unberührt bleibt sowohl von der philosophischen Annahme eines die Geschichte ordnenden absoluten Geists als auch umgekehrt von der Annahme, dass Geschichte ein allgemeines Bewusstsein schaffe. Mit anderen Worten: im gleichem Maß, in dem die theoretische Auflösung des dialektischen Verhältnisses von Sein und Bewusstsein sich verzögerte, rollte die geschichtliche Macht der Verhältnisse über die Antipoden hinweg und stellte den fragenden Menschen in eine zerfallende Wirklichkeit, in der nicht einmal -obgleich von Hegel versprochen- die Begriff ganz gebleiben sin. Hegels geschischtsphilosophie Entwurf hat sich geschichtlich zu Ende gebracht, ohne dass die dabei enstandene Frage nach der Einhei der menschlichen Wirklichkeit hätte geklärt werden können. Die Auseinanderstzung mit dieser Fragestellung, der in Feuerbachs Denken zentrale Bedeutung zukommt, kann jenen erkenntnistheoretischen Freiraum schaffen, innerhalb dessen der "Sturmlauf der Geschichte" angehalten wird zwecks Konstitution einer zukünftigen Wirklichkeit.

Feuerbachs raidikale Hegel-Kritik wirft ihre Schatten voraus in unsere Zeit. Vorbei an Marx und Engels, die der Gefahr der Verselbständigung von Zwecksetzungen innerhalb der Theoriebildung zuwenig Beachtung geschenkt haben, weis Feuerbachs Kritik der Hegelschen Begriffswirklichkeit unmittelbar auf die Problemlage der zerfallenden bürgerlichen Gesellschaft, deren Zersetzungsprozess genau dadurch gekennzeichnet ist, dass der abstrakten Begriffsstruktur, der sich die bürgerliche Verfassung verdankt, keine innliche Wirklichkeit mehr zugrunde liegt.

Das bürgerliche Bewusstsein verstrickt sich in abstraktem Denken, welches die sinnlichen Einzelheiten auslöscht, und zwar so unwiderruflich, dass der "gesunde Menschenverstand" in seiner intersubjektiven Funktion, nämlich den unmittelbaren Praxisvollzug nach Geschichtpunkten der sinnlichen Vernunft zu ordnen, aus der Bahn der Vernunft geworfen wird. Macht Theorie sich dadurch unübersetzbar ins menchsliche Handlungsgeschehen, dass ihr Abstraktionsverfahren sich soweit gegenüber den sinnlichen Gegenständen verselbständigt, dass es in diese nicht mehr zurückfindet, dann muss Theorie sich neu bilden, um jenen Bogen zur Praxis schlagen zu können, der allein dazu imstande wäre, das einheitsstiftende Moment von Theorie unter Beweis zu stellen. In diesem Sinne ist Feuerbachs Kritik am abstrakten Denken nicht weniger aktuell als zu Zeiten der Hegelnachfolge, denn das Problem des vom sinnlichen Sen abziehenden Denkens, welches uns statt der versprochenen, unter konstitutiven Bedingungen stehenden Wirklichkeit nur deren Abzug frei Haus liefert, ist vielleicht weiter von seiner Lösung entfert al je zuvor...

1 comentario:

  1. Lieber Strahd. Danke schön für deine Antwort =)
    Vielleicht könntest du auch ein bisschen über Feuerbachs Ethik erklären (Sinnlichkeit, Gattugswesen,Egoismus, Eudemonismus, usw.), oder?... Ich glaube, dass es sehr interessant wird :)
    LG

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